Im Prinzip fängt die Ahnenforschung erst einmal mit einer Menge Fragen an. (So ging es zumindest mir und ich bin da kein Einzelfall!) Ich werde versuchen die wichtigsten Fragen für den Start zu beantworten. Jeder macht es etwas anders, also werde ich meine Vorgehensweise beschreiben. Bei mir hat es so ziemlich gut funktioniert und vielleicht klappt es auf diesem Weg auch bei Ihnen.
Wenn man mit der Ahnenforschung anfängt, fängt man am besten mit der wichtigsten Person an. Wer das ist? – SIE! Wenn nicht Sie damit anfangen, dann macht es vielleicht keiner in Ihrer Familie und so geht immer mehr verloren!
Was benötigt man dafür und was kostet mich das?
Am Anfang wird das noch recht wenig kosten, jedoch mit der Zeit wird es doch einiges an Anschaffungen und sonstige Kosten mit sich bringen. Ahnenforschung ist nicht billig!
Für die ersten Schritte benötigt man eigentlich nur einen Bleistift und Papier. Wichtig ist es, erst einmal alle Daten die noch zu finden sind zusammen zu tragen. Zuerst werden alle lebenden und toten Familienmitglieder und Verwandte namentlich und mit so vielen Daten wie möglich erfasst. Alles ist wichtig – nicht immer gleich, aber später sicher. Besser alles Verfügbare gleich aufnehmen, als später mühsam alles noch mal durchzugehen.
Wichtig ist: Zuerst alles erfassen, dass Ihnen selber bekannt ist. Dann sämtliche Verwandten abklappern und dort alles zu Ihren gesammelten Daten nachtragen bzw. neues mit aufnehmen.
Vielleicht findet sich in der Verwandtschaft auch jemand, der bereits ein wenig geforscht hat oder irgendwelche Unterlagen von Forschungen vorliegen hat. Glückstreffer!
Weitere Quellen für die ersten Schritte sind:
Das Familienstammbuch, Ahnenpass, Familienbibel, Fotoalben (auch die von Verwandten), Ortsfamilienbücher, Chroniken, Standesämter, Kirchenbücher, Mikrofilme und Internet.
Ein Tipp: Kirchen-Gesangbücher der Eltern und Großeltern!
Von meiner Seite aus kann ich sagen, dass ich bereits einiges an Informationen in den Gesangbüchern der Großeltern gefunden habe. Dort hatten sie Sterbebildchen von Verwandten aufgehoben, die mir die Geburts- und Sterbedaten der Personen verraten haben.
Danach können Sie dann die so erfassten Daten in ein beliebiges Ahnenprogramm eingeben. Natürlich können Sie auch sofort mit einem Programm anfangen und die Daten direkt eingeben, aber aus meiner bisherigen Erfahrung verliert man unter Umständen einige Daten solange man sich noch nicht auf ein Programm festgelegt hat und noch „experimentiert“. Somit muss man dann wieder ganz von vorn anfangen und wer dann nichts aufgeschrieben hat…
Nun sind wir bereits bei den evtl. ersten Kosten angekommen.
Das Programm:
Hierzu ist zu sagen, dass es massig Programme zur Ahnenforschung gibt. Die Preisspanne geht von kostenlos bis keine Grenze nach oben. Die kostenlosen Programme sind hier nicht immer die schlechtesten! Es gilt hier ein Programm zu finden, mit dem Sie selbst am besten arbeiten können, nicht mit dem andere am besten arbeiten. Die meisten die ich kenne benützen zwei Programme oder mehr. Eine Universallösung gibt es (anscheinend) nicht.
Auf der Seite http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Kategorie:Genealogiesoftware bekommt man als Anfänger einen guten Überblick und kann sich nach einem geeigneten Programm umsehen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass eine GEDCOM-Schnittstelle vorhanden ist (ich habe bisher kein Programm getestet, das keine hatte – aber trotzdem darauf achten). Außerdem sollte ein Programm meiner Meinung nach Mandantenfähig sein – also verschiedene Stämme bzw. Stämme von verschiedenen Personen separat verwalten können.
Mein Tipp: Ein gutes Programm kann man sehr schnell daran erkennen, wenn man versucht Personen zu löschen und neu anzulegen. Denn: Fehler passieren immer wieder! Dann ist es wichtig, dass man Personen schnell und sicher löschen kann ohne beim Rest ein großes Durcheinander zu erzeugen!
Kurse zur Ahnenforschung
Ich selbst habe zum Anfang keine Kurse belegt. Mein Glück war, dass ich jemand hatte der selbst schon jahrelang forscht und mir beim Start geholfen hat. Später habe ich das bei der VHS in Spaichingen nachgeholt.
Die Kosten damals: Knapp 20 Euro für 2 Abende. Kursleiter: Hr. Heselschwerdt.
Mein Fazit:
Auf jeden Fall sehr gut angelegtes Geld. Sehr viele Informationen für den Anfänger, sehr gut erklärt und eine lockere Atmosphäre in der Kleingruppe. Natürlich war nicht alles neu für mich – der Kurs war an Einsteiger ohne Vorkenntnisse gerichtet – jedoch konnte ich als Anfänger mit Vorkenntnissen auch noch einiges erfahren.
Natürlich ist das keine Garantie für andere (jeden) Kurse! Das muss schon jeder für sich selber herausfinden. Nicht jeder Kurs und jeder Leiter wird zu empfehlen sein – denke ich.
Wer also einen Kurs in Spaichingen (oder Umgebung) bei der VHS unter der Leitung von Hr. Heselschwerdt belegen möchte, kann ich nur sagen: Machen! Sehr zu empfehlen!
Wie komme ich mit anderen Forschern in Kontakt?
Am schnellsten klappt das über Email bzw. über Mailinglisten. Bevor man diese jedoch benutzt, sollte man sich die Grundregeln zumindest einmal durchgelesen haben.
Diese findet man unter:
http://www.genealogienetz.de/vereine/CompGen/maillist.htm
Eine Liste der verfügbaren Mailinglisten finden Sie hier:
http://list.genealogy.net/mailman/listinfo
Weitere Infos zu den Listen bekommt man dann, wenn man eine der Listen anklickt.
Es gibt offene Listen (hier kann sich jeder eintragen) oder geschlossene Listen (nur für Mitglieder des Vereins).
Die Info, ob offene oder geschlossene Liste, finden Sie am Ende der Beschreibung in Klammern.
Abschließend möchte ich noch jedem die Seite vom Genealogienetz http://www.genealogienetz.de ans Herz legen. Hier findet man eine Fülle von Informationen. Gerade wenn man dabei ist anzufangen oder eben angefangen hat sehr wertvoll.
Und wer jetzt noch nach einem Link sucht, weil nichts Passendes dabei war, der sollte mal auf http://www.cyndislist.com vorbei schauen!
Ich wünsche allen einen guten Start und viel Erfolg mit der Ahnenforschung!